Es ist 7 Uhr morgens. Der Wecker klingelt, die Jalousien fahren langsam hoch, das Licht schaltet sich gedimmt an. Während Gerda allmählich aus ihrem Schlaf erwacht, hat die Heizung im Schlafzimmer und Badezimmer bereits auf eine angenehme Temperatur vorgeheizt, denn draußen wird es langsam kalt. Gerda macht sich derweil im Bad für den Tag fertig. In der Küche hat sich bereits die Kaffeemaschine angeschaltet und bereitet den morgendlichen Kaffee vor. Und die Online-Zeitung ist auch schon auf dem Tablet parat.
Was wie Szenen aus einem Science-Fiction-Film klingen ist in einigen deutschen Haushalten längst Realität geworden. Smart Home ist der Überbegriff, der hinter dieser fortschrittlichen Technologie steckt. Bei einem mit Smart Home ausgestatteten Zuhause sind sämtliche Geräte des Haushaltes verknüpft und kommunizieren miteinander. Anhand von Sprachbefehlen, oder per App-Steuerung über das Smartphone oder Tablet ist zusätzlich eine kabellose Bedienung der Geräte möglich. Mehr noch: Anhand den Vorlieben und täglichen Routinen des Bewohners, bedienen und steuern sich die Geräte quasi von alleine: Sie wissen, zu welcher Uhrzeit man aufsteht und schaltet darauf abgestimmt die Heizung ein, oder merken, wenn Lebensmittel zuneige gehen und erinnern die Bewohnerinnen und Bewohner daran, diese nachzukaufen – wenn sie es nicht sogar selbst bestellen.
Die Smart Home Technologie klingt wie eine hochmoderne und sehr komplizierte Angelegenheit, bei der zumindest ein modernes Smartphone und ein gutes technisches Grundverständnis benötigt wird. Doch der Schein trügt. Denn es gibt eigens für die fortgeschrittene Altersgruppe entwickelte Technologien, die darauf abgestimmt sind, ältere oder pflegebedürftige Menschen zu versorgen – ohne komplizierte Handhabung.
AAL nennt sich diese Technologie. Ambient Assisted Living (AAL) umfasst quasi all jene Technologien, die zur Unterstützung von älteren oder pflegebedürftigen Menschen eingesetzt werden. Bei AAL steht die einfache Bedienbarkeit im Vordergrund, möglichst ohne aufwändigen Schnickschnack oder technisches Zubehör.
So ist gewährleistet, dass auch Menschen höheren Alters und weniger technisch Affine diese Technologien ganz einfach nutzen können. Statt einer komplizierten App-Steuerung bedient sich AAL meist einfachen Handgriffen, wie etwa durch Zugschaltern oder per Tastendruck.
Diese altersgerechten Assistenzsysteme setzen genau dort an, wo im Alter häufig Unterstützung benötigt wird: Etwa bei schlechtem Sehvermögen, eingeschränkter körperlicher Mobilität, oder zunehmender Vergesslichkeit. AAL leistet an dieser Stelle eine bedarfsgerechte Unterstützung, wodurch die persönliche Selbstständigkeit weiterhin erhalten bleiben kann und gefordert wird.
Unter Betrachtung des demografischen Wandels werden Technologien zur Erhaltung eines unabhängigen Lebens im Alter immer wichtiger. Denn die Menschen werden immer älter und der Bedarf an Pflegekräften steigt. Doch der demografische Wandel hat zur Folge, dass diesem Bedarf nicht mehr gerecht werden kann und somit alternative Pflegekonzepte vonnöten sind. Und gleichzeitig die Entlastung von Pflegekräften und Fachpersonal erforderlich ist.
Was eignet sich hier besser, als eine Technologie die Älteren ihre Unabhängigkeit erhält?
AAL bietet eine riesige Bandbreite an Produkten, die im Alltag unterstützen: Smarte Systeme, die ständig dazu lernen, telemedizinische Konzepte, wodurch ein Gang zur Ärztin oder zum Arzt digital möglich ist, oder Notruf-Systeme, die automatisch Hilfe holen. Der Vorstellung ist hier keine Grenze gesetzt.
Um die Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu erhöhen, kann zum Beispiel ein sensorbasiertes System zum Einsatz kommen. Diese Sensoren können Unregelmäßigkeiten entdecken und warnen, falls Fenster oder Türen nicht richtig geschlossen wurden, um so Einbrüche zu verhindern.
In den Boden eingelassene Sensoren können zum Beispiel auch erkennen, falls die Nutzerin oder der Nutzer gestürzt ist und übermitteln entsprechende Hilfsmaßnahmen an eine Notrufzentrale, Helferinnen oder Helfer. Weitere Unregelmäßigkeiten, falls die Bewohnerin oder der Bewohner etwa nicht zur gewohnten Uhrzeit nach Hause kommt, kann automatisch eine Warnmeldung an Verwandte und Angehörige veranlassen.
Bei easierLife kommt solch eine Technologie bereits zum Einsatz. Hier erfahren Sie mehr über unseren Hausnotruf mit smarten Sensoren.
Ebenfalls können die vernetzten Sensoren erkennen, wenn die Bewohnerin oder der Bewohner das Zuhause verlässt und so die Abschaltung von elektrischen Geräten veranlassen, was insbesondere bei Demenzerkrankten von Vorteil ist. Ein offenstehender Kühlschrank oder eine vergessene Herdplatte gehören so der Vergangenheit an.
Auch körperliche Gefahren durch Rauch, Wasser, Feuer oder Gas können frühzeitig bemerkt werden dank Sensoren, die im kritischen Fall ebenfalls eine Warnung veranlassen und durch ein akustisches Signal den Bewohner vor der Gefahr warnen und im Notfall eigenständig eine Notrufzentrale in Kenntnis setzen.
Ein weiterer bedeutender Aspekt in der AAL ist die digitale Gesundheitsüberwachung. Hier werden die gängigen Vitalwerte zentral erfasst, z.B. in einer App, um die körperliche Gesundheit im Blick zu behalten und diese bei Bedarf mit Ärzten, dem Pflegedienst oder mit Angehörige besprechen zu können.
Für Seniorinnen und Senioren gehören Messungen von Vitalwerten, wie etwa des Blutdrucks oder des Blutzuckers quasi zum täglichen Leben dazu. Entsprechend wird bereits täglich mit einigen Messgeräten und Messdaten hantiert. Hier setzt nun die AAL an.
Durch smarte Technologien in Kombination mit einer App, werden die erfassten Gesundheitsdaten nicht nur gesammelt und ausgewertet; sondern mittels der Ergebnisse werden sogar Handlungsempfehlungen gegeben, um die Gesundheit weiterhin aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Anhand einer grafischen Aufbereitung sind die Vitalwerte außerdem für die Nutzerin oder den Nutzer ganz leicht zu verstehen und zu interpretieren.
Darüber hinaus können die Gesundheitsdaten per Knopfdruck an den Hausarzt übergeben werden (Telemonitoring). Dank des Telemonitorings kann der ein oder andere Gang zur Ärztin oder zum Arzt vermieden werden – was insbesondere zu gegebenen Zeiten eine gute Option zur Infektionsvermeidung sein kann.
Weiterhin ist eine engmaschigere Betreuung durch die Ärztin oder den Arzt möglich, da Unregelmäßigkeiten schneller erkannt werden und Systeme bei Abweichungen von selbst ausschlagen.
In der virtuellen Pflege gibt es darüber hinaus auch kleine Helferlein, die die Nutzerin oder den Nutzer etwa an die Einnahme von benötigten Medikamenten erinnert und diese automatisch dosiert auswirft – je nach Wochentag und Tageszeit.
Ein weiteres Ziel der AAL-Technologie ist es Seniorinnen und Senioren anhand neuer Kommunikationstechnologien die Möglichkeit zu geben, am sozialen Leben teilzunehmen, um die Lebensqualität positiv zu beeinflussen. Die soziale Interaktion ist besonders im Alter enorm wichtig, denn Seniorinnen und Senioren fühlen sich in diesem Lebensabschnitt oft einsam. Wenn die Familienangehörigen etwa weiter weg wohnen, fällt es schwer die familiäre Nähe über eine größere Distanz aufrecht zu erhalten.
Wie das Ganze funktioniert? Die einzelnen AAL-Systeme und Komponenten sind per Funk verbunden und kommunizieren miteinander, mithilfe einer Software oder einer App. Oftmals gibt es ein Programm oder eine Software, die die einzelnen Sicherheitsmodule gemeinsam vernetzt.
AAL-Systeme werden sowohl als fertige Komplettsysteme angeboten, als auch als modulare Einzellösungen, wobei je nach Anforderung des Nutzers einzelne Module mit der Zeit erweitert werden können. Die Systeme sind so höchst individuell auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer angepasst. Einige Systeme lassen sich bereits mit den gängigen Sprachassistenten koppeln, wie zum Beispiel Alexa oder Google. Andere basieren auf einer hauseigenen Technik des Herstellers, die nur mit dieser Marke verknüpft werden kann. Denn gegenwärtig gibt es noch keinen einheitlichen Standard in AAL-Systemen.
Wie man sehen kann, ermöglicht Ambient Assisted Living durch neuste technologische Fortschritte Senioren eine sichere Wohnumgebung, die die Eigenständigkeit im hohen Alter ermöglichen kann. Ausschlaggebend hierfür sind intelligente Technologien, die automatisch Situationen erkennen und interpretieren können. Notsituationen können demnach schnell erkannt und Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden. Dies ist vor allem für Seniorinnen, Senioren und deren Angehörigen eine ungemeine Erleichterung und gleichzeitig wird das Sicherheitsgefühl gestärkt.