Die Sicherheit unserer Liebsten hat für uns höchste Priorität. Insbesondere sorgen wir uns um ältere Angehörige, die zwar noch immer in der Lage sind, ihren Alltag alleine zu bestreiten, bei denen jedoch die Gefahr eines Unfalls im eigenen Zuhause unterschwellig allgegenwärtig ist.
Eigens für solche Unfälle gibt es den Hausnotruf, der anhand eines Knopfdrucks schnell und zuverlässig Hilfe vermittelt. Obwohl dieses Notruf-System täglich Leben rettet, wirft das Wort Hausnotruf bei älteren Menschen zahlreiche Fragen auf. Fragen, die eher Unsicherheit wecken, sollten sie unbesprochen bleiben.
Um die Liebsten von der Notwendigkeit eines Hausnotrufgeräts zu überzeugen, haben wir im folgenden Text Aussagen gesammelt, die uns immer wieder rund um das Thema Hausnotruf begegnen, die teilweise aber auch falsch sind und mit deren Klarstellung sich der ein oder andere vielleicht auf das Experiment Hausnotruf einlässt.
Ein Hausnotruf muss keine kostspielige Anschaffung sein! Viele Anbieter bieten ein monatliches Abonnement an, wodurch man sich weder langfristig binden muss, noch hohe Anschaffungskosten aufwenden muss. So kann schnell und flexibel auf Veränderungen in der Lebenssituation reagiert werden. Zusätzlich dazu bieten einzelne Anbieter die Möglichkeit, das Gerät vorab einen Monat lang kostenlos zu testen.
Darüber hinaus gibt es eine Bezuschussung durch die Pflegekasse. Bei Personen mit Pflegegrad (mindestens Pflegegrad 1) übernimmt die Krankenkasse die Kosten für den klassischen Hausnotruf. Wie man einen Pflegegrad beantragen kann, haben wir hier zusammengefasst.
Natürlich ist das Telefon eine wunderbare Erfindung, allerdings bieten Hausnotrufgeräte bestimmte Vorteile, die ein Telefon nicht hat. Die Notrufnummer muss nicht händisch eingewählt werden, sondern wird allein durch die Betätigung der Notruftaste ausgelöst. In einer Notfallsituation ist es sehr wahrscheinlich, dass man vor lauter Aufregung die Notrufnummer vergisst oder man schlimmstenfalls nicht mehr in der Lage ist, das Telefon zu bedienen. Der Notrufknopf des Hausnotrufgeräts kann sogar am Arm oder um den Hals getragen werden, damit er in jeder Lebenslage erreichbar ist.
Bei einem herkömmlichen Notruf über die 112 muss die anrufende Person wichtige Informationen (z.B. die Adresse) selbst mündlich übermitteln. Wird ein Notruf über das Hausnotrufgerät abgesetzt, weiß die Notrufhelferin oder der Notrufhelfer in der Notrufleitstelle genau, wer anruft, wo die Person wohnt und welche Medikamente eingenommen werden müssen. Dies spart wichtige Sekunden und gewährleistet die richtige Medikation und Hilfeleistung vor Ort.
Die Ansprechperson ist spezifisch für solche Notfälle ausgebildet und bleibt auf Wunsch die ganze Zeit am Apparat, bis Hilfe vor Ort angekommen ist.
Sobald der Knopf gedrückt wurde, meldet sich zunächst die Ansprechperson in der Notrufzentrale. In der Notrufzentrale sitzen ausgebildete Notfallhelferinnen und -helfer und stellen zur Einschätzung der Situation mehrere Fragen. Handelt es sich um einen falschen Alarm, z.B. weil man aus Versehen den Knopf gedrückt hat, wird natürlich kein Krankenwagen vorbei geschickt. Bei den meisten Anbietern erwarten Sie hierfür auch keine zusätzlichen Kosten. Bei kleineren, nicht medizinischen Notsituationen wird die von der Kundin oder dem Kunden angegebenen Hilfepersonen wie z.B. die Angehörigen oder der örtliche Pflegedienst informiert und zur Unterstützung vorbeigeschickt.
Es gibt die Möglichkeit, das Hausnotrufgerät als reinen Familiennotruf einzusetzen. Beim Familiennotruf wird bei einem Notfall keine Notrufzentrale angerufen, sondern eigens bestimmte Kontaktpersonen aus der Familie oder der umliegenden Nachbarschaft. Wird der Notrufknopf betätigt, werden alle ausgewählten Kontaktpersonen über den Notruf informiert. Diese Möglichkeit wird allerdings nicht von der Krankenkasse bezuschusst.
Zusätzlich zum stationären Hausnotrufgerät wird ein tragbarer Notrufknopf mitgeliefert. Ist eine Person sturzgefährdet, empfehlen wir den Notrufknopf immer bei sich zu tragen, entweder als Halskette oder als Armband. Diese können im Alltag wie ein Accessoire getragen werden und sind sogar wasserdicht, sodass sie beim Duschen oder Geschirrspülen nicht abgelegt werden müssen. Es existieren mittlerweile eine Vielzahl an Lösungen, um potenzielle Sturzquellen zu beseitigen und so Stürze zu verhindern, die wir in einem Artikel für euch schon zusammengefasst haben.
Um das Hausnotrufgerät in Betrieb zu nehmen, bedarf es zunächst nur einer klassischen Stromsteckdose. Dank Verlängerungskabel oder Steckdosenleisten kann das Hausnotrufgerät am gewünschten Platz aufgestellt werden, ohne dass etwas umgebaut werden muss. Andere Anbieter benötigen darüber hinaus noch einen passenden Telefonanschluss. Dabei muss geprüft werden, ob dieser kompatibel mit dem Hausnotrufgerät ist. Um unabhängig vom Telefonanbieter zu sein, eignen sich am besten GSM-fähige Hausnotrufgeräte (also Geräte, die wie ein Handy mit Mobilfunkkarten arbeiten). Unsere Geräte benötigen lediglich einen herkömmlichen Stromanschluss und sind sofort einsatzbereit.
Wichtig ist, dass das Gerät im Notfall gut zu erreichen ist, weswegen es an einem zentralen Punkt im Wohnraum platziert wird. Genau aus diesem Grund sind Hausnotrufgeräte meist in einem schicken und schlichten Design erhältlich. So schlicht, dass sie Besucherinnen und Besuchern erst gar nicht auffallen.
Und so soll es auch bleiben! In diesem Fall siegt Vorsicht vor Nachsicht. Ein Hausnotrufgerät ist nichts anderes als eine vorsorgliche Absicherung. Es ist ein unauffälliges Helferlein, damit wir im Falle eines Notfalls den geringsten Schaden davontragen. Leider informieren sich die meisten Menschen erst über das Hausnotrufgerät, nachdem ein Notfall passiert ist und mit dem Gerät Schlimmeres hätte verhindert werden können. Handle daher lieber früher als später.
Noch immer nicht überzeugt? Gerne beraten wir Sie unverbindlich in einem persönlichen Gespräch. Unsere Ansprechpartnerinnen und -partner helfen gerne weiter unter [email protected].