Was haben Diabetes, Herzerkrankungen und Rückenleiden gemeinsam? Richtig - Dies sind alles weit verbreitete Krankheiten hierzulande und zählen zu den typischen Volkskrankheiten.
Die meisten Menschen leiden mindestens einmal im Leben an Rückenschmerzen und jede und jeder Fünfte (gesetzlich Versicherte) sucht aufgrund dieser mindestens einmal im Jahr seine Ärztin oder seinen Arzt auf. Für Betroffene sind die Beschwerden oft eine große Belastung und können die Lebensqualität deutlich mindern. Die kleinste Bewegung wird zur Qual und jede noch so schöne Aktivität kann nur beschränkt genossen werden.
Die Beschwerden können in jeder Lebensphase auftreten, unterscheiden sich jedoch je nach Alter oft in Hinblick auf die Ursache und die Form der Schmerzen. Welche unterschiedlichen Ursachen Rückenschmerzen haben können und wie Sie Ihnen vorbeugen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Bewegungsmangel, Übergewicht, Fehlhaltung oder Fehlbelastungen: Rückenschmerzen können ganz verschiedene Ursachen haben. Häufig unterschätzte Auslöser sind Stress und psychische Belastungen im Alltag, doch auch diese können zu Rückenschmerzen führen.
Auch Schädigungen oder Erkrankungen, die Knochen, Gelenke, Bindegewebe, Muskeln und Nerven betreffen, können Auslöser für Rückenschmerzen sein. Ihnen liegt eine medizinisch eindeutige Ursache zugrunde. Deswegen spricht man in diesen Fällen von spezifischen Rückenschmerzen.
Sehr viel häufiger kommen hingegen nicht-spezifische Rückenschmerzen vor, bei denen es keine eindeutigen Hinweise auf eine spezifische Ursache gibt.
Bei älteren Menschen sind die Beschwerden oft auf den natürlichen Alterungsprozess und die damit verbundene jahrelange Beanspruchung und Abnutzung der Wirbelsäule zurückzuführen.
Wie Sie Rückenschmerzen vorzubeugen können und im besten Fall nie wieder darunter leiden müssen, erfahren Sie hier:
Ausreichend Bewegung ist eines der besten Mittel zur Vorbeugung von Rückenschmerzen. Ganz gleich, ob Sie lieber spazieren gehen oder eine Sportart für sich entdecken möchten - wichtig ist, dass Sie körperliche Aktivität in Ihren Alltag integrieren. Besonders eignet sich Schwimmen, denn dabei wird die Rumpfmuskulatur gestärkt, während die Wirbelsäule nicht so stark belastet wird.
Neben der Bewegung im Allgemeinen, ist vor allem auch Krafttraining empfehlenswert. Dadurch wird die Rumpfmuskulatur gestärkt und somit die Körpermitte stabilisiert. Langfristig führt das zu einer Besserung und Vermeidung von Rückenschmerzen. Wie Sie Ihre Rückenmuskulatur am besten trainierst, können Sie zum Beispiel in einer Rückenschule lernen. Am besten informieren Sie sich zusätzlich bei Ihrer Krankenkasse, denn häufig werden solche Kurse teilweise oder sogar ganz übernommen.
Fehlbelastungen können vermieden, indem beim Heben schwerer Gegenstände in die Hocke gegangen wird, um das Gewicht aus den Beinen heraus anzuheben. Dadurch entlasten Sie Ihre Bandscheiben deutlich. Versuchen Sie außerdem schwere Lasten in mehrere, geringere Lasten zu unterteilen.
Tatsächlich kann auch Stress ein Auslöser für Rückenschmerzen sein. Der Körper reagiert auf diesen nämlich mit Anspannung der Muskeln. Dies kann sich dann auf die Haltung auswirken und Verspannungen können entstehen. Bei den meisten kommt Stress phasenweise vor. In diesen Fällen bietet es sich an einen sportlichen Ausgleich zu finden, Erholungspausen in den Alltag einzubauen und Entspannungsübungen in Form von Meditation, Yoga oder progressiver Muskelentspannung durchzuführen. Sollten Sie jedoch dauerhaft psychischem Druck ausgesetzt sein, ist es wichtig dieses Problem direkt anzugehen und Stressauslöser zu beseitigen.
Übergewicht ist ein Risikofaktor für Beschwerden, die den Rücken betreffen, denn ein erhöhtes Körpergewicht belastet verschiedenste Bereiche der Wirbelsäule. Versuchen Sie deshalb auf Ihr Gewicht zu achten. Als Richtwert können Sie den sogenannten Body-Mass-Index benutzen.
Der Body-Mass-Index
Mit dieser Formel wird das Verhältnis von dem Körpergewicht zu der Körpergröße berechnet:
BMI = Körpergewicht : (Körpergröße)²
Bei Erwachsenen kann ab einem Wert über 25 von Übergewicht gesprochen werden. Dies kann auf Dauer Ihrer Gesundheit und Ihrem Rücken schaden.
Sprechen Sie am besten mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt über die Möglichkeiten der Gewichtsreduktion.
Eine Ärztin oder ein Arzt sollte dann aufgesucht werden, wenn die Rückenschmerzen ungewöhnlich stark sind und nicht nachlassen, sondern sich vielleicht sogar verschlimmern. Der erste Ansprechpartner sollte dann zunächst der Hausarzt sein, welcher anschließend an weitere Fachexperten, wie Orthopäden, Neurologen, Physiotherapeuten oder Psychologen verweisen kann.