Im Jahr 2020 lebten in Deutschland rund 5,9 Millionen Menschen ab 65 Jahren allein. Das betrifft etwa jede dritte Person in dieser Altersgruppe. Alleinlebende müssen ihren Alltag größtenteils alleine meistern und stehen dabei manchmal vor besonderen Herausforderungen. In diesem Beitrag finden Sie einige Tipps, die Ihnen dabei helfen Ihren Alltag sicherer zu gestalten.
Grundsätzlich leben Seniorinnen und Senioren in Deutschland sehr sicher. Dennoch geraten vor allem vulnerable ältere Menschen in bestimmten Situationen immer wieder in das Visier von Kriminellen. Diese nutzen die Gutgläubigkeit der Senioren oder den Überraschungsmoment aus, um Geld oder Schmuck zu erbeuten.
Der Enkeltrick ist ein betrügerisches Vorgehen bei dem sich Trickbetrüger am Telefon oder über andere Kontaktplattformen gegenüber älteren Menschen als deren Enkel oder nahe Verwandte ausgeben. Sie geben vor, sich in einer finanziellen Notlage zu befinden und bitten die älteren Menschen um Hilfe. Durch eine ausgeklügelte Gesprächstaktik sollen die Seniorinnen und Senioren nicht merken, dass es sich um eine Falle handelt und werden dazu hingerissen dem vermeintlichen Enkel tatsächlich Geld zu leihen. Zumeist sind dabei mehrere Betrüger am Werk, die die vermeintliche Gefahrensituation glaubhaft darzulegen.
Betrüger an der Haustür haben vorrangig das Ziel in die Wohnung oder das Haus ihrer Opfer zu gelangen, um dort nach Bargeld oder anderen Wertsachen zu suchen. Dazu schlüpfen sie in unterschiedlichste Rollen. So geben sie sich beispielsweise als Handwerker, Mitarbeiter der Stadtwerke oder auch als Amtspersonen, beispielsweise Polizisten, aus. Manche versuchen sich auch Zugang zum Haus zu verschaffen, indem sie um ein Glas Wasser, etwas zum Schreiben oder die Nutzung der Toilette bitten.
Doch auch vor Unfällen ist die Angst bei Seniorinnen und Senioren groß. Was, wenn es Zuhause zu einem Sturz kommt und niemand vor Ort ist, der helfen kann? Diese Sorge ist nicht ganz unberechtigt. Tatsächlich passieren die meisten Unfälle im häuslichen Umfeld. Besonders gefährdet sind ältere Menschen. Je älter ein Mensch ist, desto höher ist auch das Risiko, einen Sturz mit schwerwiegenden Folgen im eigenen Haushalt zu erleiden. Besonders problematisch wird es, wenn die Person sich nicht mehr alleine aufhelfen kann, sodass sie im schlimmsten Fall erst Stunden oder Tage später entdeckt und aus ihrer misslichen Lage befreit wird. Glücklicherweise gibt es jedoch einige einfache Präventivmaßnahmen und Tipps, um das Zuhause sicherer zu gestalten.
Schon durch kleinere Änderungen kann die Sturzgefahr zu Hause erheblich verringert werden. Eine wichtige Maßnahme ist zum Beispiel das Entfernen von Stolperfallen, wie Stromkabeln oder Teppichläufern. Achte außerdem darauf, dass die Möbel standfest und gesichert sind. Auch das Entfernen größerer Dekoelemente, wie Blumentöpfe kann mehr Bewegungsfreiheit schaffen.
Auch in der Küche kann es schnell zu Unfällen kommen. Diesen können Sie durch einfache Sicherheitsmaßnahmen vorbeugen. Indem Sie die Böden und Theken ordentlich halten, mindern Sie die Sturzgefahr. Außerdem können Sie auf allen Geräten die Ein- und Ausschalter markieren.
Im Badezimmer ist die Rutsch- und Sturzgefahr aufgrund der Feuchtigkeit groß. Um das Badezimmer zu einem sicheren Ort zu machen, können Sie folgende Tipps umsetzen: Nutzen Sie rutschfeste Badezimmermatten für die Dusche oder Badewanne und bringen Sie überall Haltegriffe an, wo ein sicherer Halt benötigt wird, etwa in der Dusche. Zudem können Sie die maximale Wassertemperatur auf maximal 50 Grad verringern, um so Verbrühungen zu vermeiden.
Hausnotruf-Systeme können zusätzlich für Sicherheit sorgen. Wenn es zu einem Sturz oder Unfall kommen sollte, muss lediglich der Notrufknopf betätigt werden und schon wird automatisch die professionelle Notrufzentrale angerufen. Mithilfe einer integrierten Freisprecheinrichtung kann man nun mit den Mitarbeitern der Notrufzentrale sprechen und schildern, was geschehen ist. Die Mitarbeitenden der Notrufzentrale schätzen anschließend die Lage ein und informieren gegebenenfalls einen Angehörigen oder veranlassen ärztliche Hilfe.
Heutzutage gibt es sogar automatisierte Systeme, die etwa Stürze erkennen und selbstständig einen Notruf absetzen, falls man selbst nicht mehr in der Lage dazu sein sollte.
Wie Sie sehen, gibt es einige einfache Tipps und Tricks, die Ihnen dabei helfen Ihren Alltag sicherer zu gestalten, damit Sie so lange wie möglich in Ihrer gewohnten Umgebung wohnen bleiben können. Zuhause ist es schließlich am Schönsten.