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Umgang mit Demenz: Tipps für den respektvollen Umgang mit Wesensveränderungen

Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung, die das Gehirn betrifft und zu einem allmählichen Verlust der kognitiven Fähigkeiten führt. Diese Veränderungen können sich in verschiedenen Symptomen äußern, die von Person zu Person variieren können. Typischerweise beginnt eine Demenz mit einer Beeinträchtigung des Gedächtnisses, insbesondere des Kurzzeitgedächtnisses. Dies kann dazu führen, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, sich an Dinge zu erinnern, die kürzlich geschehen sind, wie z.B. Namen von Personen oder Ereignissen, die kurz zuvor stattgefunden haben.

Im Verlauf der Erkrankung können dann auch andere kognitive Fähigkeiten beeinträchtigt werden, wie etwa die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten oder Entscheidungen zu treffen. Betroffenen fällt es dadurch vielleicht schwerer, sich im Alltag zurechtzufinden, was sich schließlich auch auf ihre Stimmung und ihr Verhalten auswirken kann.

Menschen mit Demenz können auch Veränderungen in ihrem Verhalten und ihrer Persönlichkeit zeigen. Einige Betroffene werden zum Beispiel ungewöhnlich ängstlich oder misstrauisch, andere können gereizt oder aggressiv reagieren. Viele Menschen mit Demenz ziehen sich auch zurück und isolieren sich von ihren Familien und Freunden.

Diese Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen können für Pflegende, Angehörige und Freunde sehr belastend sein. Das Einfühlen in die Bedürfnisse und Wünsche einer Person mit Demenz und eine angemessene Reaktion darauf können eine große Herausforderung darstellen, denn oft ist es schwierig, einen Umgang damit zu finden, dass sich die Persönlichkeit und die Verhaltensweisen eines geliebten Menschen durch die Erkrankung verändern. Umso wichtiger ist es, sich bewusst zu machen, dass die Person immer noch da ist, auch wenn sie von der Demenz beeinflusst wird. Indem man sich auf ihre individuellen Bedürfnisse einstellt und Verständnis für ihre veränderte Realität aufbringt, kann man ihnen helfen, sich trotz der Erkrankung verstanden und unterstützt zu fühlen.

Im folgenden Magazinbeitrag erhalten Sie praktische Tipps, wie Sie als angehörige Person einfühlsam mit den Verhaltens- und Wesensveränderungen bei Demenz umgehen können. Die Erkrankung kann eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringen, doch durch das Verständnis der Hintergründe und den Einsatz geeigneter Strategien können Sie dazu beitragen, dass sich die Ihnen nahestehende Person verstanden und unterstützt fühlt.

Vermeide Konfrontationen

Menschen mit Demenz können schnell verärgert oder frustriert werden, wenn sie sich unverstanden oder nicht ernst genommen fühlen. Es ist wichtig, ruhig und respektvoll mit ihnen zu sprechen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen, um unnötige Konfrontationen zu vermeiden. Wenn sie zum Beispiel nicht in der Lage sind, sich auszudrücken, kann es hilfreich sein, ihnen Zeit zu geben, um ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren, bevor man weiter spricht. Wenn sich dennoch eine Konfrontation nicht vermeiden lässt, empfiehlt es sich, Abstand zu nehmen und später erneut das Gespräch zu suchen.

Erstelle eine strukturierte Umgebung

Menschen mit Demenz fühlen sich oft sicherer in einer Umgebung, die ihnen vertraut ist. Eine strukturierte Umgebung, die regelmäßige Abläufe und Gewohnheiten beinhaltet, kann dazu beitragen, das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz zu verbessern. Das kann auch eine Orientierungshilfe sein, indem man zum Beispiel bestimmte Möbelstücke oder Gegenstände an bestimmten Orten belässt, damit die betroffene Person sich besser orientieren kann. Dabei ist es auch hilfreich, eine klare Tagesstruktur zu schaffen und feste Zeiten für Aktivitäten und Mahlzeiten zu setzen.

Senior mit Demenz Kalender

Vermeide Überforderung

Menschen mit Demenz können schnell überfordert sein, wenn ihnen zu viele Informationen oder Aufgaben auf einmal gegeben werden. Es ist wichtig, Aktivitäten und Aufgaben auf ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten abzustimmen und ihnen ausreichend Zeit zur Verfügung zu stellen. Dabei können Pausen und Ruhephasen helfen, um die Anspannung zu reduzieren und eine Überforderung zu vermeiden.

Achte auf die Grundbedürfnisse

Menschen mit Demenz können Schwierigkeiten haben, ihre Bedürfnisse auszudrücken. Es ist wichtig, auf Anzeichen von Hunger, Durst, Schmerzen oder Unwohlsein zu achten und entsprechend zu handeln.

Nutze positive Verstärkung

Positive Verstärkung kann dazu beitragen, das Verhalten von Menschen mit Demenz zu beeinflussen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Wenn sie etwas Gutes tun, wie zum Beispiel eine Aufgabe selbstständig erledigen oder ein Lächeln aufsetzen, ist es wichtig, sie dafür zu loben und zu belohnen. Dabei können auch kleine Gesten wie ein Lächeln, eine Umarmung oder eine gemeinsame Aktivität helfen, um das Vertrauen und die Beziehung zu stärken.

Der Umgang mit Wesensveränderungen bei Demenz erfordert ein einfühlsames und respektvolles Vorgehen. Durch die Umsetzung der genannten Strategien, wie dem Vermeiden von Konfrontationen, der Schaffung einer strukturierten Umgebung, der Vermeidung von Überforderung, dem Achten auf Grundbedürfnisse und der Nutzung positiver Verstärkung, können Pflegekräfte, Angehörige und Freunde einen unterstützenden Rahmen schaffen, der das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz verbessert. Es ist wichtig zu bedenken, dass jeder Mensch einzigartig ist und individuelle Bedürfnisse hat. Ein liebevoller und geduldiger Umgang kann dazu beitragen, dass die betroffene Person sich verstanden und akzeptiert fühlt.

Unterstützung durch smarte Systeme

Einen wichtigen Beitrag bei der Betreuung von Menschen mit Demenz können auch smarte Systeme leisten, vor allem in Bezug auf die Sicherheit. So können Pflegende entlastet werden, während die Selbstbestimmung der erkrankten Person weitgehend erhalten werden kann.

Menschen mit Demenz sind oft desorientiert und können sich dadurch schnell in gefährliche Situationen begeben, wenn sie alleine unterwegs sind. Diese Systeme nutzen moderne Technologien, um das Wohlbefinden und die Sicherheit von Personen mit Demenz zu verbessern.

So können zum Beispiel Türsensoren und Bewegungsmelder Bewegungen und Aktivitäten erfassen und so ein Verlassen von Gebäuden registrieren.

Auch mobile Systeme können für eine Entlastung der Pflegenden sorgen. Mithilfe von Geofencing werden Benachrichtigungen ausgelöst, wenn die Person einen bestimmten Bereich verlässt oder betritt. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Magazinbeitrag zum Thema Geofencing.

Selbstverständlich sollen smarte oder mobile Systeme nicht als Ersatz für menschliche Interaktion und Fürsorge betrachtet werden, sondern vielmehr als zusätzliche Unterstützung im Alltag. Die erhöhte Sicherheit in Kombination mit der menschlichen Fürsorge kann dabei helfen das Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern und zeitgleich Pflegenden und Angehörigen eine gewisse Erleichterung zu bieten.

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