Am 10. Mai findet der bundesweite "Tag gegen den Schlaganfall” statt. Erstmalig hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe diesen Aktionstag Ende der Neunziger Jahre ins Leben gerufen, um auf die einschneidenden Folgen des Schlaganfalls hinzuweisen.
Laut Schätzungen erleiden in Deutschland pro Jahr über 250.000 Personen einen Schlaganfall. Es ist damit die dritthäufigste Todesursache und ist der häufigste Grund für eine Behinderung im Erwachsenenalter.
Doch die schrecklichen Folgen eines Schlaganfalls könnten manchmal verhindert werden – wenn Betroffene im Ernstfall richtig reagieren. Wird ein Schlaganfall rechtzeitig erkannt und schnell gehandelt, steigen die Genesungschancen.
Was ist überhaupt ein Schlaganfall? Und noch wichtiger: Wie kann ich einen Schlaganfall erkennen? Diese Fragen haben wir uns heute gewidmet.
Unter dem Begriff Schlaganfall, auch Hirnschlag oder Hirninfarkt genannt, versteht man eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen, die das Gehirn betreffen.
Durch eine schlagartige Durchblutungsstörung, etwa einer Mangeldurchblutung oder austretendes Blut, können Hirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und sterben ab. Austretendes Blut verdrängt die Hirnmasse und kann so bleibende Schäden verursachen.
Die häufigsten Folgen eines Schlaganfalls sind Lähmungserscheinungen, und Gefühlsstörungen in den Extremitäten, Sprach- und Schluckstörungen, oder Seh- und Wahrnehmungsstörungen. Für Betroffene sind diese Einschränkungen so schlimm, dass oftmals durch die körperliche Beeinträchtigung depressive Syndrome hervorgerufen werden.
Durchschnittlich trägt etwa ein Drittel der Betroffenen einen bleibenden Schaden davon. Aber je schneller ein Schlaganfall erkannt wird, desto schneller kann die Sauerstoffversorgung wiederhergestellt werden, sodass bleibende Schäden begrenzt werden können.
Dank des FAST-Tests (englisch für schnell) kann man in kurzer Zeit den Verdacht auf einen Schlaganfall prüfen. Denn im Notfall zählt jede Minute! Der Test stammt aus dem englischsprachigen Raum und enttarnt in wenigen Schritten die häufigsten Symptome des Schlaganfall.
Es handelt sich um ein Akronym der englischen Begriffe face, arms, speech und time. Jeder Begriff steht für eine Aktion, die zu befolgen ist, wenn ein Verdacht auf einen Schlaganfall vorliegt.
Schlaganfälle können einseitige Lähmungen des Gesichts verursachen. Daher bitten Sie die Person zu lächeln, um zu überprüfen ob beide Gesichtshälften reagieren.
Koordinationsschwierigkeiten oder Taubheitsgefühle in den Armen deuten auf einen Schlaganfall hin. Bitten Sie die Person die Arme zu heben und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Falls eine Lähmung vorliegt, ist der Betroffene nicht in der Lage dies zu tun.
Indem man der betroffenen Person einfache Fragen stellt, oder sie einen einfachen Satz nachsprechen lässt, kann man eine eventuelle Sprachstörung feststellen. Charakteristisch hierfür sind ebenfalls sinnlose Sprachinhalte oder eine verwaschen klingende Stimme.
Auch bei geringstem Verdacht sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden! Denn jede Sekunde zählt.
Schlaganfälle können noch weitere Symptome verursachen, die anhand des FAST-Tests leider nicht abgefragt werden. Aus diesem Grund wurde der Akronym FAST (schnell) zu BE FAST (sei schnell) ergänzt. Das B und das E stehen für folgende Begriffe:
Schwindel und Kopfschmerzen können auch auf einen Schlaganfall hinweisen. Kann die Person noch stehen und gerade laufen?
Bei einem Schlaganfall können Sehstörungen auf einem oder beiden Augen auftreten. Kann der Betroffene nur noch eingeschränkt sehen (Doppelbilder oder unscharf), deutet dies ebenfalls auf einen Schlaganfall hin.
Dank dieser einfachen und schnell feststellbaren Kriterien können mit dem BE-FAST-Test bis zu 95% der akuten Schlaganfälle erkannt werden!
In einer Notsituation ist es oft schwierig Ruhe zu bewahren. Um im Notfall korrekt zu reagieren, hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe die FAST-Test App herausgebracht, mit der man anhand 3 kurzer Fragen den Verdacht auf einen Schlaganfall überprüfen kann. Durch die Audiofunktion können die Fragen auf Deutsch, Englisch oder Türkisch vorgelesen werden. Aus der App heraus kann im Anschluss direkt der Notruf 112 ausgelöst werden.
Insbesondere bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde. Bleibt dieser unentdeckt, kann das schlimme Folgen für die erkrankte Person haben. Der BE FAST-Test kann im Notfall wertvolle Zeit sichern. Daher ist es empfehlenswert, sich die einzelnen Schritte zu verinnerlichen, sodass Schlaganfall-Symptome schnellstmöglich erkannt werden.
Mit unseren Notruf-Systemen erhält man in kritischen Situationen Hilfe auf Knopfdruck - egal wo man sich befindet. Mehr Informationen zu unseren Notruf-Systemen gibt es hier.