Morgens schnell zur Apotheke um die Ecke laufen oder nachmittags eine spontane Spritztour an den zu See machen – das ist für jüngere Menschen meist selbstverständlich, stellt für ältere Menschen jedoch oft eine Herausforderung dar. Denn mit zunehmendem Alter sinkt leider die Mobilität.
Warum der Erhalt der Mobilität für Seniorinnen und Senioren so wichtig ist und welche Möglichkeiten es gibt, um möglichst lange mobil zu bleiben, erfahren Sie hier.
Wer ein Leben lang selbstbestimmt und unabhängig gelebt hat, möchte seine Selbstständigkeit auch im Alter ungern ablegen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist jedoch die Mobilität. Denn je mobiler Menschen sind, desto aktiver können sie soziale Kontakte pflegen und ihren Alltag frei gestalten. So wird durch den Erhalt der Mobilität auch die gesellschaftliche Teilhabe gesichert. Das hat vor allem positive Effekte auf die psychische Gesundheit: Denn wer seinen Hobbys nachgehen kann, Freundinnen, Freunde und Familie trifft, fühlt sich meist weniger einsam.
Doch Mobilität lässt sich keineswegs darauf beschränken, wie man von A nach B kommt. Auch der Faktor der Bewegungsfähigkeit spielt eine bedeutende Rolle. Wer in Bewegung bleibt, senkt das Risiko für viele chronische Erkrankungen, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus.
Die Sicherung der gesellschaftlichen Teilhabe, sowie die positiven gesundheitlichen Aspekte sind ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren.
Die meisten Menschen möchten auch im hohen Alter nicht auf die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, die ihnen ein Auto ermöglicht, verzichten. Die Zahl der Menschen über 65 Jahren, die in Deutschland im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis sind, steigt von Jahr zu Jahr. Aktuell macht diese Altersgruppe rund ein Viertel aller Fahrerinnen und Fahrer aus. Mit zunehmendem Alter nimmt jedoch die Fahrtauglichkeit ab, weshalb das Autofahren ab einem gewissen Alter gut überlegt sein muss. Die Sehkraft nimmt ab und das Reaktionsvermögen lässt nach. Dies erhöht das Unfallrisiko und man stellt somit sowohl für sich selbst als auch für anderen Verkehrsteilnehmende eine Gefahr dar.
So waren laut statistischem Bundesamt im Jahr 2018 etwa 800.000 über 65-Jährige an schweren Unfällen beteiligt. Das sind 13,4%. Zum Vergleich: Bei der Altersgruppe 18- 21-jähriger betrug die Quote 5,9%.
Auch wenn es kein Höchstalter für den Führerschein und auch keine verpflichtenden Fahreignungstest für Seniorinnen und Senioren gibt, sollte man sich dennoch regelmäßig fragen, ob man den Anforderungen im Straßenverkehr noch gewachsen ist. Zudem ist es ratsam die Fahrtauglichkeit eigenverantwortlich prüfen zu lassen – zum eigenen Schutz, aber auch im Sinne anderer Verkehrsteilnehmenden. So bietet zum Beispiel die DEKRA einen Mobilitäts-Check an. Auch der TÜV ist diesbezüglich eine gute Anlaufstelle.
Wer sich aufgrund von Einschränkungen oder aus anderen Gründen dafür entscheidet das Auto stehen zu lassen, spart sich nicht nur den Stress bei der Parkplatzsuche oder im Stau, sondern auch einiges an CO2 und schont somit die Umwelt.
Welche Alternativen es zum Auto gibt, möchten wir Ihnen nun vorstellen.
Mit Bus oder Bahn bleibt man auch ohne Auto mobil. Natürlich ist es in städtischen Gebieten deutlich leichter, das Auto stehen zu lassen, als im ländlichen Raum. So gibt es in nahezu allen Städten Deutschlands ein gut ausgebautes Verkehrsnetz, das auch das Umland einbezieht, sodass Seniorinnen und Senioren sicher und bequem von A nach B kommen, um ihren Terminen und Hobbys nachzugehen.
Viele Verkehrsverbünde bieten außerdem tolle Tauschaktionen an. So können Seniorinnen und Senioren ihren Führerschein gegen ein Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr eintauschen. Erkundige Sie sich doch mal bei dem Transportdienst in Ihrer Region, ob es dort ein solches Angebot gibt.
Zudem gibt es bei vielen Anbietern des ÖPNV auch Rabatte für Seniorinnen und Senioren.
Und auch wenn der ÖPNV im ländlichen Raum nicht so gut ausgebaut ist, wie in den Städten, gibt es auch hier einige Alternativen zum eigenen Auto. Haben Sie zum Beispiel schonmal etwas von Sammeltaxis oder Rufbussen gehört?
Jetzt wird umgesattelt! Wer körperlich nicht allzu eingeschränkt ist, kann gut auf das Fahrrad umsteigen, um weiterhin mobil zu bleiben. Vor allem kurze Strecken lassen sich gut mit dem Fahrrad zurücklegen. Dadurch bleibt man nicht nur unabhängig, sondern hält sich auch fit. Dennoch sollten Sie am besten vorab mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer -ärztin sprechen, um eine Über- oder Fehlbelastung zu vermeiden.
Außerdem ist es wichtig sich auf seinem Rad sicher und wohl zu fühlen, weshalb eine Sicherheitsprüfung des Fahrrads sowie eine Probefahrt ratsam ist.
Beim Zurücklegen von längeren Strecken oder wenn der ein oder andere Hügel bezwungen werden muss, kann ein Elektrofahrrad unterstützen.
Es gibt verschieden Formen von Elektrofahrrädern. Streng genommen sind E-Bikes nämlich Kleinkrafträder, für die man mindestens einen Mofaführerschein und ein Versicherungskennzeichen benötigt. Außerdem dürfen diese Räder nicht auf Radwegen fahren.
Pedelecs hingegen können die Fahrerin oder den Fahrer beim Treten unterstützen. Für sie ist keine spezielle Fahrerlaubnis nötig und sie sind im Straßenverkehr wir normale Fahrräder zu bewerten.
Bevor Sie sich auf das Rad schwingen, machen Sie sich am besten mit den Sicherheitsmaßnahmen vertraut. Mittlerweile gibt es sogar Kurse speziell für Seniorinnen und Senioren, um den das sichere Fahren mit einem Elektrofahrrad zu üben.
Eine weitere gute Möglichkeit die Mobilität zu erhalten, ist durch Bewegung zu Fuß. Ganz gleich ob als Alternative zu anderen Verkehrsmitteln oder als Ergänzung. Seniorinnen und Senioren, die sich regelmäßig bewegen, halten sich länger fit.
Auch wenn Sie Einschränkungen beim Gehen haben oder sich unterwegs unsicher fühlen, sollten Sie nicht auf frische Luft und Bewegung verzichten müssen. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die Ihnen dabei helfen können in Bewegung zu bleiben (Hilfsmittel Blogbeitrag verlinken). So können Sie ein Gehstock oder Rollator beim Gehen unterstützen. Auch Bus und Bahn fahren, ist mit einem Rollator möglich, denn in vielen Fahrzeugen ist hinten ein tiefer Einstieg möglich.
Viele Seniorinnen und Senioren nutzen für unterwegs einen mobilen Notruf. Dieser gibt ihnen ein gutes Gefühl von Sicherheit und sorgt dafür, dass in einer Notsituation schnell Hilfe vor Ort ist. Durch die handliche Größe und das unauffällige Design wird er zum praktischen Alltagsbegleiter. Mehr dazu erfahren Sie hier.