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11.06.20

Weltblutspendetag: Warum Blutspenden im Alter gesund ist

„Spenden Sie Blut!“ – dieser Aufruf ist dem einen oder anderen bestimmt schon einmal auf einem farbenfrohen Plakat ins Auge gefallen. Die Bedeutung des Blutspendens ist immens. Um potenzielle Blutspenderinnen und Blutspender an die Wichtigkeit zu erinnern, wird jährlich am 14. Juni der Weltblutspendetag begangen - am Geburtstag von Karl Landsteiner, dem Entdecker der Blutgruppen.

Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr über die Voraussetzungen zum Blutspenden und warum dies auch noch im höheren Alter sinnvoll und gesund ist.

Wer ist als Spenderin oder Spender geeignet? Kriterien zum Blutspenden

Um als Spenderin oder Spender fungieren zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden:

Alter: Eine Blutspender oder ein Blutspender muss mindestens 18 Jahre alt und darf das Alter von 73 Jahren nicht überschritten haben. Wer sich jedoch gesund fühlt, darf auch nach individueller Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt über dieses Alter hinaus spenden. Bei Erstspenderinnen und -spendern liegt das Alter etwas niedriger: Hier darf die Person nicht älter als 64 Jahre alt sein.

Gesundheitliche Aspekte: Die Spenderin oder der Spender muss sich gesund fühlen und darf nicht weniger als 50 kg wiegen. Vor der Spende sollte unbedingt ausreichend Essen und Trinken zu sich genommen werden, um den Kreislauf zu unterstützen.

Regelmäßiges Blutspenden: Männliche Spender dürfen bis zu 6 Vollblutspenden im Jahr leisten, Spenderinnen dagegen nur bis zu 4 Vollblutspenden. Dies liegt daran, dass der durch die Blutspende verursachte Eisenverlust bei Frauen langsamer ausgeglichen wird, als bei Männern.

Positive Effekte für die Gesundheit und warum Blutspenden im Alter genauso wichtig ist

Schon im Mittelalter wurde dem Aderlass, also dem Abnehmen von Blut und der „Entlastung“ des Kreislaufs, eine heilende Wirkung zugeschrieben. Anstatt das Blut zu entsorgen, wird es heutzutage dagegen in Blutkonserven aufbereitet und für die medizinische Versorgung bei Operationen und weiteren Behandlungen eingesetzt oder einzelne Blutbestandteile werden extrahiert.

Während des Blutspendens werden der Spenderin oder dem Spender etwa. 0,5 Liter Blut entnommen. Durch die geringere Blutmenge im Körper wird kurzzeitig der Blutdruck gesenkt, da die Adern leerer sind. Eine Studie der Carstens Stiftung aus dem Jahr 2015 belegt nun auch die positive Wirkung des Blutspendens und liefert Beweise, dass regelmäßiges Blutspenden den Blutdruck von Hypertonie Patienten deutlich und insbesondere nachhaltig senkt. Demnach könnte regelmäßiges Blutspenden das Todesrisiko durch Schlaganfälle um 40 % verringern und das Todesrisiko durch ischämische Herzerkrankungen um 30 %. Dies ist insbesondere für die ältere Generation hilfreich, machen Herz-Kreislauferkrankungen doch mehr als ein Drittel der Sterberate aus.

Darüber hinaus trägt regelmäßiges Blutspenden zur Früherkennung von Krankheiten bei, da bei jeder Spende das Blut genaustens im Labor untersucht und getestet wird. Auffälligkeiten und Abweichungen werden so früh erkannt.

Was passiert mit der Blutspende?

Trotz der fortgeschrittenen medizinischen Entwicklung wurde noch kein vollwertiger künstlicher Blutersatz entwickelt. Nach der Spende wird das Blut im ersten Schritt im Labor auf diverse Krankheiten und Viren getestet, außerdem werden Leberwerte sowie der Blutfarbstoff gemessen.

Um Patientinnen und Patienten eine gezielte Behandlung zu ermöglichen, wird das gespendete Blut durch die Zentrifugation in die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen und das Blutplasma unterteilt und vollständig verarbeitet.
Eine einzige Blutspende hilft auf dieser Weise gleich mehreren Menschen. Denn der die Empfängerin oder der Empfänger der Spende erhält nur die Blutbestandteile, die zur Heilung benötigt werden. Die häufigste Blutspende sind rote Blutkörperchen, diese werden beispielsweise bei Operationen und hohem Blutverlust benötigt.

Seniorin mit Arzt im Gespräch

Herausforderungen der Blutversorgung in Deutschland

Doch warum steht die Blutversorgung in Deutschland vor einer Herausforderung trotz zahlreicher positiver gesundheitlicher Effekte? Das Problem liegt in der immer älter werdenden Bevölkerung. Durch die immer älter werdende Gesellschaft, gepaart mit dem medizinischen Fortschritt, entsteht ein wachsender Bedarf an Blutkonserven. Ebenfalls erhöht sich der Bedarf an Blutkonserven je älter ein Mensch wird, um medizinische Behandlungen vollziehen zu können.

Um die Abdeckung von Blutkonserven zu gewährleisten, insbesondere in solch herausfordernden Zeiten wie wir sie momentan durch Corona erleben, werden noch mehr Blutspenderinnen und -spender benötigt. Doch gegenwärtig spenden nur etwa 3 % der Bevölkerung ihr Blut. Durch Corona ist der Anteil an aktiven Spendengängerinnen und -gängern beim DRK sogar um 10 % gesunken. Angesichts des steigenden Alters der Gesellschaft ist das langfristig definitiv zu wenig.

Eine Übersicht von Terminen und Orten zur Blutspende gibt es beim DRK: https://www.drk-blutspende.de

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