Demenz ist eine schwerwiegende Erkrankung des Gehirns, in deren Verlauf zerebrale Nervenzellen unumkehrbar zerstört werden, wodurch das Gedächtnis und die Merkfähigkeit stark nachlassen. Es treten Konzentrationsschwierigkeiten auf und auch die Urteilsfähigkeit ist getrübt. Neben genetischen und damit unvermeidbaren Ursachen gibt es auch veränderbare Risikofaktoren für Demenz. Die Vermeidung dieser schädigenden Faktoren könnte bis zu 40 Prozent des Risikos senken und dazu beitragen, den kognitiven Abbau zu bremsen.
Menschen, die bestimmte Verhaltensweisen, Krankheiten und Lebensumstände haben, haben ein erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken. Dazu zählen Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Adipositas, Alkoholkonsum, Rauchen, depressive Erkrankungen, soziale Isolation, Bewegungsmangel und eine niedrige Bildung.
Im folgenden bekommen Sie hilfreiche Tipps, wie einer Demenzerkrankung vorgebeugt werden kann.
Eine bewusste und gesunde Ernährung kann sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirken. Gleichzeitig steigert sie auch die allgemeine Gesundheit. Dadurch wird auch anderen Krankheiten, die die Demenz begünstigen, vorgebeugt. Dazu zählen etwa Adipositas, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus. Wie eine ausgewogene und gesunde Ernährung für Seniorinnen und Senioren auszusehen hat, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Bewegung hält nicht nur den Körper fit, sondern auch den Kopf. Die Aktivität sorgt für Umbauprozesse im Körper, welche sich auch auf das zentrale Nervensystem auswirken. Außerdem geht körperliche Fitness mit einer Stärkung des Selbstvertrauens einher. Letztendlich wird so die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht, wodurch sich auch mental mit der Außenwelt auseinandergesetzt wird. Dabei kommt es vor allem auf die Regelmäßigkeit an. Positive Effekte sind vor allem ab zwei- bis dreimal pro Woche zu sehen. Bewegung wirkt außerdem anderen Demenz-Risiken, wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Adipositas und Stress entgegen.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Erwachsenen, Seniorinnen und Senioren mindestens 150 bis 300 Minuten Sport mit moderater Intensität oder 75 bis 150 Minuten Sport mit hoher Intensität. Warum Sport auch im Alter wichtig ist, erfahren Sie hier. Welche Sportarten besonders gut geeignet sind, haben wir in diesem Beitrag zusammengetragen.
Soziale Aktivitäten fördern verschiedene Faktoren, die einer Demenz vorbeugen können. Durch die Förderung des Sprachvermögens, des Kurzzeitgedächtnis, der Sinne und des Gefühlszentrums wird das Risiko an einer Demenz zu erkranken verringert.
Nikotin schädigt nicht nur Herz und Lunge, sondern auch das Gehirn. Durch die Schädigung der Lunge wird weniger Sauerstoff ins Gehirn transportiert. Langfristig kann das zum Absterben von Nervenzellen führen, wodurch das Risiko der Entstehung einer Demenz erhöht ist.
Vor allem im mittleren Lebensalter ist Bluthochdruck für das spätere Demenzrisiko relevant. Wenn der systolische Wert über 140 mmHg liegt, werden die Hirnarterien geschädigt, wodurch stumme Hirninfarkte auftreten können, und die Gefahr kognitiver Störungen zunimmt. Deshalb sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden, sodass bei erhöhten Werten eine Behandlung stattfinden kann.
Häufig wird Hörverlust nicht ernstgenommen und die Entscheidung für ein Hörgerät ewig vor sich hergeschoben. Wenn das Gehirn jedoch weniger akustische Reize bekommt, kann es zu Unterforderung kommen. Deshalb sollte auch das Gehört regelmäßig kontrolliert werden.
Es gibt unzählige Möglichkeiten geistig aktiv zu bleiben. So kann beispielsweise Kopfrechnen beim Einkaufen in den Alltag integriert werden. Aber auch Singen, Tanzen oder Musizieren fördern die Konzentration. Sei es das Spielen von Gesellschaftsspielen, das Lösen von Kreuzworträtseln oder das Erlernen einer neuen Sprache – Die aktive Gestaltung des Alltags mithilfe von Beschäftigungen, die Spaß machen, wirkt sich positiv auf das Demenzrisiko aus.
Während des Schlafs kann sich das Gehirn erholen. Verschiedene Studien zeigen, dass wenig Schlaf das Demenzrisiko erhöht. Deshalb sollte für eine erholsame Schlafumgebung gesorgt werden. Wenn jedoch die Schlafprobleme anhalten, sollte durchaus ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Bei anhaltendem Stress produziert der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol. Ein erhöhter Cortisolspiegel geht häufig mit Bluthochdruck, Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher, wodurch dann auch das Risiko für eine Demenzerkrankung erhöht ist.
Das bewusste Einplanen von Auszeiten im Alltag, sowie das Erlernen von Entspannungsverfahren kann dem entgegenwirken.